Landtagsabgeordnete Ayla Cataltepe spricht mit dem Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Christophsbad über die aktuellen Gewaltdelikte unter Kinderund Jugendlichen.
Am Donnerstag, den 13. April 2023, besuchte die Landtagsabgeordnete Ayla Cataltepe (GRÜNE) die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Christophsbad in Göppingen, um mit dem Chefarzt Dr. med. Markus Löble über die aktuellen Fälle von Kinder- und Jugendgewalt sowie damit einhergehender Tötungsdelikte zu sprechen.
In ihrer Funktion als Mitglied des Innenausschusses im Landtag ist für die Abgeordnete wichtig zu erfahren, worin der Chefarzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie die Gründe für die aktuellen Gewalttaten durch Jugendliche sieht und welche Präventionsmaßnahmen es benötigt, um zukünftige Taten zu verhindern.
Dr. Löble erläuterte, dass er Kinderarmut als einen der wichtigsten Hauptfaktoren für psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen sehe. Gleichzeitig betonte er aber auch, dass man bei den aktuellen Tötungsdelikten nicht von einem gesellschaftlichen Trend sprechen könne, sondern es sich um singuläre Ereignisse handle.
Auf die Frage Cataltepes, was die Politik tun könne, um Gewalt unter Kindern und Jugendlichen vorzubeugen, empfahl er unter anderem, die Mobilitätsangebote zu steigern und bezahlbar zu machen, die Gesprächskultur an Schulen durch Schulsozialarbeiter und die Beteiligung der Eltern am Schulalltag zu fördern sowie die Zugänglichkeit verschiedener Bildungswege im Bildungssystem zu garantieren. Darüber hinaus spiele auch das soziale Umfeld und die Wohnbedingungen eine Rolle. Daraus würde ersichtlich, dass es ein gesamtgesellschaftliches Verständnis und ihren Einsatz erfordere, um präventiv die Ursachen der Gewaltdelikte zu bekämpfen und somit den sozialen Zusammenhalt zu stärken.
„Der Austausch verdeutlicht einmal mehr, dass die Politik für die Teilhabe aller Menschen an unserem sozialen und gesellschaftlichen Leben stets den sozialökologischen Aspekt in den Vordergrund stellen muss,“
bewertet Cataltepe.
Das bedeute im Falle der Gewalt durch Kinder- und Jugendliche, dass die Frage der sozialen Gerechtigkeit und die Bekämpfung von Armut und Armutsrisiken jederzeit politische Gestaltungsrichtlinie sein müsse. Hierbei setzte die Politik der Landesregierung bereits an den richtigen Stellen an, indem sie beispielsweise das Jugendticket eingeführt habe und so die Mobilität bezahlbar mache oder den sozialen Wohnraum fördere, so Cataltepe weiter.
Dies ergänzend lobte der Chefarzt Dr. Löble die Regierung, da das Sozialministerium viel für den Ausbau des therapeutischen Angebots für Kinder und Jugendliche unternehme.